Gründungsmitglied Walburga Haas hat ihren 95. Geburtstag gefeiert!
Aus diesem Anlass hat unser Vizepräsident Karl-Heinz Schimpf telefonisch mit ihr gesprochen:
Karl-Heinz Schimpf (K-H Schimpf): Frau Haas, Sie haben am 28.02.2022 Ihren 95. Geburtstag gefeiert – Grund genug zu gratulieren und Danke zu sagen, dass Sie seit 1969 Mitglied im SCL sind, obwohl sie seit 1996 in Baden-Baden wohnen. Nach wie vor verfolgen Sie das Geschehen rund um den SCL. Was für neu Zugezogene vielleicht dabei noch zu erwähnen ist: Ihr Mann war von 1984 -1994 Lerchenberger Ortsvorsteher und nach ihm ist das Vereins-Haus benannt: „Christian-Haas-Haus“, wie das Schild davor zeigt. Und davor war er ab 1974 langjährig Vorsitzender des SCL. Aber Sie selbst waren ebenfalls aktiv im Sportclub!
Walburga Haas (W. Haas): Ja, ich war in zwei Funktionen tätig. Einerseits habe im Vorstand mitgearbeitet und andererseits auch zeitweise als bezahlte Mitarbeiterin. Aber der Zeiteinsatz lag natürlich weit darüber hinaus.
K-H Schimpf: Wenn Sie an den SCL zu der Zeit denken, als Sie ihn noch vor Ort miterlebt haben, was fällt Ihnen spontan zum Verein ein?
W. Haas: Ich erinnere mich, wie wichtig es all den jungen Familien war, dass die Kinder Sport treiben. Die Idee ging damals von Herrn Klebba und Herrn Dollmann aus. Am 11.12.1969 wurde der Verein gegründet – 73 Mitglieder waren es anfangs. Der erste 1. Vorsitzende war Heinz Klee. Theo Riedel hat insgesamt viel unterstützt. Aber auch der Oberbürgermeister Jockel Fuchs.
Wir waren ein moderner Verein und hatten von Anfang an einen Jugendwart. Das war zuerst Norbert Krug, aber dann auch Karl-Rudolf Korte. Und wissen Sie was: auch Professor Trabert, der jetzt für das Amt des Bundespräsidenten kandidiert hat, war mal kurze Zeit Mitglied im SCL.
Nach und nach ist der Verein gewachsen: Handball, Fußball, Tennis – diese Schwerpunkte hatten wir. Für Leichtathletik haben sich die Bressers mit Herzblut engagiert – wie die Stahls für den Wintersport. Und die Familie Quast war ja auch nicht wegzudenken. Über Herrn Quast bekamen wir viele, die Sport studierten, in den Verein. Insgesamt haben viele Mitglieder viel in den Verein eingebracht. Mit 1.800 Mitglieder waren wir dann irgendwann mit einer der größten Vereine in Mainz.
Es ging uns darum, Kinder im Sinne des Breitensports zu fördern. Ach ja, und die Tanzabteilung hatte es auch gut im Bürgerhaus mit dem wunderbaren Parkettboden. Zum Schluss kam die Wanderabteilung hinzu. Die war für die sozialen Kontakte für den Lerchenberg ganz wichtig. Wir habe schöne Fahrten gemacht und es waren insgesamt schöne Zeiten.
Sehr sparsam ging es in den Anfängen zu, weil wir ja unbedingt ein Vereinshaus gründen wollten. Wir waren nicht großspurig. Auf besondere Trikots haben wir verzichtet und die Treffen fanden bei uns im Wohnzimmer in der Liebermannstraße 23 statt.
K-H. Schimpf: Unsere Gesellschaft insgesamt hat sich verändert und damit natürlich auch Vereine und Mitglieder. Gibt es etwas, was Sie uns mit auf den Weg geben möchten?
W. Haas: Wichtig ist, dass man sich immer den Bedürfnissen anpasst. Und wichtig ist, dass alle Kinder Zugang zum Sport und Sportverein haben. Wir haben viel Arbeit – und oft auch Geld – in den Verein gesteckt, aber es hat unwahrscheinlich viel Spaß gemacht. Richten Sie bei der Mitgliederversammlung am 8. März allen herzliche Grüße aus.